Hans Kohn

Historiker

* 15. September 1891 Prag

† 16. März 1971 Philadelphia

Wirken

Hans Kohn wurde am 15. Sept. 1891 in Prag geboren, wo er auch aufwuchs. Er studierte Geschichte und Rechtswissenschaften an der Prager Universität. Er wirkte führend in der jüdischen Studentenvereinigung Barkochba und war schon damals ein Gegner nationalistischer - auch zionistischer - Selbstüberschätzung. K. tendierte unter dem Einfluß Gustav Landauers eher zum anti-autoritären Anarchosozialismus.

1914 meldete er sich bei der k.u.k. Infanterie und geriet bei Kriegsanfang in russische Gefangenschaft. Er hat fünf Jahre in Turkestan und Samarkand, in Ost- und Mittelsibirien verbracht und dabei zahlreiche Kontakte mit der russischen Kultur, der Revolution und dem Bürgerkrieg gehabt. Erst 1920 kam er wieder nach Prag, wo er 1923 zum Dr. jur. promovierte. Danach lebte er einige Jahre in Paris und London, ab 1925 einige Jahre des Idealismus in Palästina. Er war zeitweilig Korrespondent der "Frankfurter Zeitung" und hat von Jerusalem aus den Orient bereist und darüber seine ersten Bücher geschrieben. K. hatte gehofft, Juden und Araber könnten im Geist eines verständnisvollen Miteinander eine neue Gesellschaft aufbauen. Als er die Dinge sich entgegengesetzt entwickeln sah, ging er 1931 aus eigenem Entschluß nach den USA, wo er seine Wahlheimat fand.

K. war von ...